War Napoleon in Brünn? Ja! In der mährischen Metropole verbrachte er an jenem Gedenktag 1805 mehr Zeit als auf dem Schlachtfeld bei Austerlitz.
Machen Sie einen Spaziergang durch Brünn und schauen Sie die bekannte Stadt mit neuen Augen an. Wir bieten Ihnen eine Art der „Brünner napoleonischen Tour“. Es ist keine lange Tour, die ganze Zeit bleiben wir im Stadtzentrum….
Am 19. November 1805 marschierte die französische Armee in Brünn ein und begann die Stadt zu befestigen. Und einen Tag später kam Napoleon selbst. Von hier aus besuchte er oft die Umgebung, um die Landschaft der zukünftigen Schlacht zu studieren, in die er die alliierten Truppen locken wollte. Nach Brünn kehrte er immer erst im Dunkeln zurück (er gab einen Befehl aus, dass ihn zwei brennenden Kerzen in jedem Fenster grüßen sollen).
Napoleon und sein Stab waren im Statthalter-Palast, dem ehemaligen Augustinerkloster (heutige Mährische Galerie), untergebracht. Vom 21. 11. 1805 bis zum Abmarsch der Truppen zum Schlachtfeld fanden hier jeden Tag Truppenparaden statt. (In den Statthalter-Palast kehrte Napoleon mit seinem Stab noch einmal zurück – nach dem Sieg in der Schlacht bei Znaim im Jahr 1809).
Im Dietrichstein-Palast auf dem Krautmarkt wurde dagegen der russische Feldmarschall Kutusow, Oberbefehlshaber der alliierten Armeen in der Schlacht bei Austerlitz, untergebracht, und zwar vom 2. bis zum 5. Oktober (siehe Gedenktafel am Gebäude des Mährischen Landesmuseums). Nach der Ankunft der Franzosen zog der Feldmarschall Lannes in den Palast ein und auf dem Krautmarkt vor dem Palast wurde für die Dauer des Aufenthalts der französischen Truppen ein Schlachthaus errichtet. Jeden Tag wurde Fleisch für die ganze Armee zubereitet (etwa 23 Kühe pro Tag, welche die armen Bauern aus der Umgebung liefern mussten) und der Platz roch unglaublich übel. In dem nahen Reduta-Theater wurden nach der Schlacht bei Austerlitz ein Gefängnis für die russische Offiziere und später auch ein Militärlazarett errichtet. Sie können sich selbst vorstellen, welche Schäden dadurch den Innenräumen dieses prächtigen Gebäudes zugefügt wurden… und infolgedessen wurde das Theaterbetrieb für viele Jahre unterbrochen.
Nur wenige Gehminuten ist der Park unter dem Brünner Petrov entfernt, der heute den Namen Denis-Park trägt. 1818 wurde hier ein Obelisk als Dank für das Ende der Kriegsleiden errichtet. Er hat die Form einer viereckigen Pyramide und jede Ecke wird von vier vergoldeten Löwen bewacht. Die Brünner hatten sicherlich viele Gründe, das Ende des Aufenthalts von Napoleon in Südmähren zu feiern. Zum einen okkupierten die französischen Offiziere bei der Besetzung der Stadt die prächtigen Adelspaläste und die Soldaten die Bürgerhäuser und Klöster. Und viele Bewohner der Erdgeschosswohnungen mussten ihr Zuhause den Pferden überlassen! Andererseits hatten die unglücklichen Bürger die „Ehre“ (= Pflicht), für ihre Ernährung zu sorgen. Darüber hinaus musste Brünn die Franzosen mit Schuhen, den bereits erwähnten Tonnen Fleisch, Zehntausenden Broten usw. versorgen. Und das Leiden der Bewohner wurden durch tausende verletzte und gefangene Soldaten nach der Schlacht gekrönt, was eine Quelle der tödlichen Typhusepidemie darstellte.
Das Ziel unserer Tour nach den napoleonischen Spuren in Brünn ist das Denkmal für den französischen General Valhubert in Tyrš-Park im Stadtviertel Veveří (auf dem ehemaligen Stadtfriedhof, woran heute nur ein Friedhofskreuz von 1847 in der Mitte erinnert). Der General wurde in der Schlacht bei Austerlitz tödlich verletzt und starb drei Tage später in Brünn. An seiner Beerdigung in der St.-Jakob-Kirche nahm auch Napoleon selbst teil.
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