Das schicksalhafte Jahr 1805

Für das Jahr 1805 plante Napoleon Bonaparte (seit 1804 Kaiser der Franzosen) eine Invasion in Großbritannien. Er war sich so viel sicher, dass er die Region Hannover annektierte oder einen Verwandten des ehemaligen französischen Königs entführte und hinrichten ließ. Eine solche Frechheit konnte nicht ohne Reaktion bleiben...

Informationen Herzstücke


Selbstverständlich, dass er sich den Hass der meisten europäischen Herrscher zuzog! Vor allem der russische Zar Alexander I. hatte Preußen und Österreich seit langem dazu überredet, gemeinsam mit ihm gegen Frankreich zu ziehen. Im Sommer 1805 unterzeichneten sie und auch Großbritannien einen Bündnisvertrag und es entstand die Dritte antinapoleonische Koalition. 

Napoleon antwortete darauf mit seinem beliebten Spruch „Angriff ist die beste Verteidigung“. Anstelle einer vorhersagbaren Verteidigung von Frankreich wollte er das näher gelegene Österreich angreifen und sich dann mit Russland auseinandersetzen. Die Armee mit 200 000 Soldaten bewegte sich mit einer außergewöhnlichen Geschwindigkeit (25-30 km täglich). Außerdem, aufgrund ihrer Aufteilung in 7 unabhängig voneinander operierende Korps, konnten die Österreicher nur aus einer Kristallkugel raten, wie und wo der Hauptangriff geführt wird.

Im Oktober 1805 kamen die Franzosen zur Donau und nur einige Tage später umringten sie den österreichischen Untermarschall Mack mit einer Meisteroperation bei Ulm. Er hatte keine andere Möglichkeit und musste kapitulieren. 

Parallel dazu machte sich die zaristische Armee von Alexander I. unter dem Kommando des berühmten Generals Kutusow auf dem Weg von Russland, um den Österreichern zu helfen. Doch es gelang ihr nicht, die Macks Truppen bei Ulm zu befreien oder den französischen Feldzug nach Osten entlang der Donau zu verhindern. Selbst die kaiserliche Residenz in Wien fiel in die Hände der Franzosen.

Napoleon wandte sich nach Norden und zwang die russische Armee sowie den Rest der österreichischen Truppen, sich nach Olmütz zurückzuziehen. Er besetzte Znaim und Brünn, wo er auch untergebracht war. Aber er hatte Probleme mit der Versorgung, die russischen Verstärkungen waren auf dem Weg nach Mähren und Preußen drohte mit einem Ultimatum...

Napoleon entschied sich, seine Gegner zu einer entscheidenden Schlacht zu zwingen

Der antinapoleonischen Koalition schloss sich eine weitere russische Armee unter dem Kommando des Zaren Alexander I. an. Sie fühlten, in Überzahlt zu sein... Am 28. November näherten sie sich an Vyškov von Osten an, zwangen die Franzosen, sich nach Brünn zurückzuziehen, und die Hauptkräfte kamen über die Kaiserstraße in Richtung von Olmütz. Am 1. Dezember gelangen sie auf das Hauptschlachtfeld an.

Die Franzosen kamen doch früher und bereits am 29. November befanden sie sich in der Mitte des zukünftigen Schlachtfelds, auf dem Hügel Staré Vinohrady (Alte Weinberge). Sie schockierten ihren Feind mit einem verdächtigen Zug – sie ließen ihm die eindeutig vorteilhafte Position. Napoleon notierte sich: „Als Besitzer dieser großartigen Position könnte ich die Russen aufhalten. Aber ich kann sie ihnen überlassen und sich mit der rechten Flanke zurückziehen. Wenn sie versuchen, auf diese Anhöhen zu steigen, um mich zu umringen, werden sie unabwendbar verloren sein."

Er rechnete damit, dass die Alliierten die Hügel über dem Dorf Prace besetzen und ihren Angriff nach Süden führen werden, um die Franzosen von der Straße nach Wien abzuschneiden. Seine südliche Flanke wird sich zurückziehen und dann werden die Alliierten den verlassenen Hügel Staré Vinohrady kampflos wieder besetzen. Der Feind wird durch die Teilung in zwei Teile geschwächt, und das französische Korps des Generals Davout, das von Wien aus schnell kommt, wird den Feind wie ein Hammer gegen den Amboss der Napoleons Hauptkräfte zerschmettern. 

Seine Vorhersage erfüllte sich aber nur teilweise. Die drei russischen Kolonnen sollten frühmorgens den Hügel Pratecký in Richtung Süden hinabsteigen, die rechte französische Flanke durchbrechen und nach Norden durch die Mitte der französischen Formation durchstoßen. Die nördliche Flanke der Alliierten, geführt vom General Bagration, sollte entlang der Kaiserstraße vorrücken, die linke Flanke der Franzosen durchbrechen und zusammen mit der österreichischen Kavallerie unter dem Kommando des Fürsten von Lichtenstein die Franzosen auf der Flucht nach Brünn verfolgen. Sie hatten aber keine Zeit, den komplizierten Plan allen Kommandeuren mitzuteilen – und es traten Probleme auf.

Finale am 2. Dezember 1805

Am Ende war alles anders, als die beiden Seiten geplant hatten. Am Morgen begannen die Russen den Hügel Pratecký hinabsteigen, wie Napoleon vorhergesagt hatte, aber wegen der Verzögerung stoßen sie im Tal von Zlatý potok (Goldener Bach) auf die Franzosen. Die im Morgennebel verborgen französischen Truppen sollten die bereits leeren Anhöhen von Prace besetzen, stießen doch auf die Alliierten und die Besetzung forderte viele Opfern auf den beiden Seiten.

In die heftigen Kämpfe im nördlichen Teil des Schlachtfelds wurde die Elite-Kavallerie der beiden Seiten einbezogen. Obwohl die Franzosen hier siegten, gelang es den Alliierten, sich unter dem Kommando von Bagration zurückzuziehen. Nach dem Mittag bewegten sich die Franzosen von hier aus nach Süden und fielen in den Rücken der Alliierten, die noch immer am Bach Zlatý potok kämpften. Diese gerieten in Panik und begannen unorganisiert zu fliehen.

Fertig! Napoleon verlegte daraufhin seinen Kommandoposten auf einen Hügel über dem Dorf Újezd u Bran und dirigierte von dort aus die Verfolgung des fliehenden Feindes.

Die Schlacht verlief nicht genau gemäß dem Napoleons Plan, doch er triumphierte. Mit 70.000 Soldaten errang er einen eindeutigen Sieg gegen 90.000 alliierte Soldaten. Mehr als 30.000 von ihnen wurden getötet, verletzt oder gefangen genommen. Napoleon verlor 8.500 Soldaten.

Nach der Schlacht traf sich Napoleon mit Franz I. und sie vereinbarten einen Waffenstillstand zwischen Frankreich und Österreich. Doch die russischen Truppen zogen ohne ein Wort des Friedens fort. Der in Pressburg unterzeichnete französisch-österreichische Friedensvertrag (26. Dezember 1805) ging als Friede von Pressburg in die Geschichte ein. Österreich musste zugunsten Frankreichs und seiner Verbündeten seine italienischen und deutschen Gebiete überlassen.

Ein anderes schicksalhaftes Ereignis


Weitere Blogartikel


Zum Wein und zu modernen Bauten in der Region Velké Pavlovice

In Südmähren gedeihen ausschließlich weiße Rebsorten. Im Anbaugebiet Velké Pavlovice jedoch sind blaue Sorten zu Hause, diese Region ist das Kernland der mährischen Rotweine. Prädikate tragen hier die Weine wie auch die Landschaft – „baumloses Land ohne Schatten“ oder „Land der blauen Berge“. Keine Angst, grüne Landschaft werden Sie unterwegs mehr als genug erleben. Freunde des Radwanderns wissen hie die abwechslungsreich gewellte Landschaft mit ihren Fernblicken zu schätzen, bei denen extrovertierte Naturen ganz still werden, während sich die introvertierten ein vielsagendes „aaah“ entfahren lassen.

10 Minuten lesen

In die Mährische Slowakei auf den Spuren hochwertiger Weine und Architektur

Die Mährische Slowakei ist ein Landstrich, wo viele Traditionen der Volkskultur noch immer lebendig sind und von den Einheimischen sorgsam gepflegt werden. Haben Sie jetzt Gassen voller bunt verzierter Weinkeller vor Augen? Die gibt es hier natürlich. Doch hier soll nun die Rede von modernen Weingütern sein, deren Architektur von kühler nordischer Strenge bis hin zu einer Mühle reicht, die gar keine Mühle (mehr) ist.

10 Minuten lesen

Südmähren ganz romantisch

Ein Picknick oder auch eine Übernachtung zwischen Weinreben, mediterranes Flair und ein Gläschen funkelnden Weins? Packen Sie gute Laune und Lust zum Entdecken und Probieren ein, und auf in den Süden!

5 Minuten lesen