In der Nähe der Stadt Znaim fanden so viele historisch bedeutenden Ereignisse statt, dass es für eine 100-teilige Chronik genug wäre. Bereits im Jahr 1226 erhielt Znaim vom König Ottokar I. Přemysl den Status einer Königsstadt. Was aber viele heutigen Einwohner nicht wissen, ist, dass hier eine der wichtigsten, mit Napoleon verbundenen Schlachten der europäischen Geschichte stattfand!
Der 11. und 12. Juli 1809. Zwei Sommertage, welche die endgültige Niederlage der sog. Fünften antifranzösischen Koalition in der Schlacht bei Znaim bedeuteten. (Der Krieg gegen das napoleonische Frankreich wurde damals vom Kaisertum Österreich mit seinem Einmarsch in Bayern im April entfesselt).
Anfangs befanden sich die Franzosen auf dem Rückzug, weil ein großer Teil der napoleonischen Armee in den Kämpfen für Befreiung von Spanien beschäftigt war. Aber er wäre nicht der Stratege Napoleon, wenn er auf die neue Gefahr im Osten seiner Länder nicht mit klugen Zügen wie Kasparow auf dem Schachbrett reagieren würde. Bereits zwischen dem 19. und 22. April fügte er den österreichischen Soldaten eine Reihe von Niederlagen zu. Die Österreicher mussten sich unter dem Kommando des Erzherzogs Karl zurückziehen und am 13. Mai wurde die Hauptstadt Wien widerstandslos den Franzosen überlassen.
Die durch die Donau getrennten feindlichen Armeen überlegten, wie den Fluss überqueren könnten. Napoleon versuchte es am 20. Mai – und in der Schlacht bei Aspern erlitt er seine erste Niederlage überhaupt. Der zweite Versuch zwei Wochen später war aber erfolgreich. In der Schlacht bei Wagram am 4. Juli wurden die Österreicher wieder besiegt und zogen sich unter dem Kommando des Erzherzogs Karl nach Mähren zurück. Allein in diesen zwei Schlachten verloren die Franzosen 56.000 Soldaten und die Österreicher 46.000!
Der österreichische Erzherzog Karl versuchte, die Zeit für den Rückzug seiner Truppen bei Znaim zu gewinnen. Das Reservekorps der Grenadier-Elitebataillone wurde zwischen Dobšice und Suchohrdly verteilt und blockierte die Brücke bei Oblekovice. Am 9. Juli sandte der Erzherzog den Fürsten von Liechtenstein zu Napoleon mit dem Angebot eines Waffenstillstands. Der Fürst traf jedoch erst am 11. Juli bei Napoleon ein. Zu spät. Inzwischen kam es bei Znaim zu den ersten Zusammenstößen.
Die französischen Truppen, einschließlich des französischen Verbündeten, Bayern, erschienen östlich von Znaim. Napoleons General Marmont glaubte, nur auf eine schwache österreichische Nachhut gestoßen zu sein, und griff daher fast sofort an. Aber... die Österreicher waren bereit. Bevor die Franzosen die Kontrolle über Dobšice übernahmen, wurde das Dorf zunächst fünfmal erobert und dann wieder verloren.
Inzwischen stoßen die Kavallerien bei Suchohrdly aufeinander und die Franzosen begriffen, auf eine starke Formation der österreichischen Truppen gestoßen zu haben. Sie forderten Verstärkungen direkt beim Kaiser. Napoleon, trotz seiner tiefen Enttäuschung, leiste den übereilten Kommandeuren seine Hilfe.
Am 12. Juli langten dann die französischen Verstärkungen des Marschalls Masséna in Znaim an und die Franzosen, die in Überzahl waren, konnten einen massiven Angriff beginnen. Sie gingen über das Kloster Louka nach Znaim vorwärts, doch ein Sommergewitter (und Schlammboden) hielt ihren Vormarsch auf. Und was entdeckten sie in den Weinkellern des Klosters... große Weinvorräte an den hervorragenden Znaimer Wein. In einer Rekordzeit waren sie völlig kampfunfähig. Und es war nicht genug: Gerade in diesem Moment griffen die österreichischen Grenadiere das Kloster an. Die Franzosen wurden vor der Niederlage vom Kürassier-Regiment gerettet, das im letzten Moment eintraf und die Österreicher vom Kloster Louka zu den Mauern von Znaim zurückdrängte.
Am Nachmittag kamen weitere französische Kräfte. Und obwohl die Österreicher von der Kaiserlichen Garde unterstützt wurden, die Franzosen waren in einer riesigen Überzahl. 100.000 Franzosen und ihre Verbündeten standen gegen 40.000 Österreicher. Trotzdem hielt Napoleon den Vormarsch auf und sagte, wie die Legende erzählt: „Es wurde schon genug Blut vergossen!“ Anstatt eines Blutbades wurde der Waffenstillstand abgeschlossen.
Bis heute streiten sich die Historiker über die Gründe, welche Napoleon für diese unerwartete Entscheidung hatte. Er notierte sich dazu: „Eine Schlacht muss erst damals geschlagen werden, wenn keine glückliche Wendung zu erwarten ist, denn das Schicksal einer Schlacht ist von Natur aus immer ungewiss."
Der französische Kaiser konnte sich erlauben, diplomatisch vorzugehen; er war der klare Sieger und in den anschließenden Friedensverhandlungen verlor das Kaisertum Österreich Gebiete an der Adria und wurde de facto zu einem Binnenstaat. Napoleon zwang Österreich, einen Bündnisvertrag zu unterzeichnen, und als ein symbolisches Siegel verlangte er Maria-Louise, Tochter des österreichischen Kaisers Franz I., zur Frau.
Die Schlacht bei Znaim bestätigte – zumindest für eine gewisse Zeit – den französischen Kaiser Napoleon als Herrscher über Europa.
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